Nun möchte ich mein Leben vernachhaltigen. Grüner machen. Meinen Beitrag leisten für ein lebenswertes Leben meines Sohnes. Halt wirklich so eine „Ökotussi“ werden!
Mir machen viele Meldungen der letzten Jahre Angst. Allerdings stoße ich auch immer wieder auf andere Meinungen zu den Themen Klimawandel und Umweltverschmutzung. Neben denen, die aufgrund der momentanen Entwicklungen fast am Verzweifeln sind, wird andererseits z. B. in Kommentaren auf entsprechende Artikel oft Zweifel gehegt, das Thema als nicht notwendig und als Propaganda der Politik bzw. Preistreiberei der Industrie bezeichnet. Auch wird gerne vom alltäglichen Erleben auf globale Zusammenhänge geschlossen (nach dem Motto: “Jetzt hat es hier dreimal geschneit, das mit der Klimaerwärmung kann einfach nicht stimmen!“) oder nach dem wohlgekannten Satz „Wir schaffen das schon“ der technischen Findigkeit der Menschheit vertraut.
Vielleicht ist das vieles gar nicht so schlimm? Ist das, was z. B. Umweltorganisationen seit Jahren vertreten, vielleicht Panikmache? Vielleicht brauche ich mir ja gar nicht die Mühe machen und mein Blogprojekt gar nicht erst starten?
Mir erscheint es eigentlich ziemlich klar und eindeutig, dass wir gerade dabei sind, unsere Lebensgrundlage zu zerstören, wenn ich Bilder von schmelzenden Gletschern und abgeholzten Regenwäldern betrachte, oder über den Rückgang der Bienen- und Insektenpopulation lese.
So möchte ich mir einige der Argumente doch mal genauer anschauen und greife mir mal drei raus, die ich öfter höre und lese.
- Den Klimawandel gab es schon immer.
Diese Aussage scheint erstmal zu stimmen, denn wenn man sich den erdgeschichtlichen Verlauf anschaut, hat sich dieses tatsächlich immer wieder verändert. Erwärmungen wurden auch bereits an anderen Planeten wie z. B. Pluto oder Mars in den letzten Jahren beobachtet. Jedoch gibt es einiges, was an der jetzigen Situation anders ist:
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Letztes Jahr haben die WissenschaftlerInnen des Weltklimarates (IPCC) verlautbaren lassen, dass sie nun zu 97% sicher sind, dass der Klimawandel vom Menschen produziert ist – das ist für Wissenschaftler eine unglaublich hohe Wahrscheinlichkeit, die es nur in wenigen Bereichen gibt. Klimaforschung scheint ein sehr komplexes Unterfangen zu sein und ist wohl mit vielen Diskussion verbunden. Lieber folge ich doch da der großen Mehrheit der Wissenschaftler – ich fände das nicht schlimm, wenn die falsch lägen.
- Alles unnötige Panikmache der Politik und der Umweltorganisationen.
“Der deutsche Wald wurde auch totgesagt und den gibt es immer noch” tauchen bei Diskussionen rund um Umweltschutz und Klimaveränderung immer gerne auf. Auch das so genannte climategate vor ein paar Jahren hat vielleicht seinen Teil dazu beigetragen. XXX
- Nichts ist bewiesen – die Wissenschaftler haben oft schon falsche Annahmen getroffen.
Xxx nur 07% xxx wobei Klimawandel zwar das populärste Thema ist, aber so etwas wie das Artensterben, der Verlust von nährstoffreicher Erde oder die Übersäuerung und Erwärmung der Meere sicherlich nicht weniger lebensbedrohlich sind. Ein befreundeter Biodiversitätsforscher sagte mir mal, dass wenn man sich die heutigen Entwicklungen ansähe, sei der Klimawandel wirklich nur die Spitze des Eisberges.
Also ich für mich möchte lieber jetzt etwas machen, als irgendwann mich fragen zu müssen, warum ich das alles ignoriert habe. Und wenn es nicht so kommt wie vorhergesagt? Noch besser.
Auf den ersten Blick sieht das alles allerdings eher nach Verzicht, Einschränkung und ziemlich spaßfrei aus. Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Seitdem ich mich wirklich ganz bewusst auf den Weg gemacht habe, habe ich einen wachsenden Spaß daran, Alternativen zu meinem herkömmlichen Konsumverhalten zu finden – sei es selbstgemachte Putzmittel, neue Lebensmittel oder das Upcycling von Gegenständen. Und da ich auch viel weniger konsumiere, habe ich mehr Geld und fühle mich komischerweise auch befreiter. Verzicht ist für mich einfach eine Frage der Blickrichtung!!
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass Maßnahmen in Richtung Nachhaltigkeit oft zu einem Gewinn an Lebensqualität im Allgemeinen führen.
So, mit diesen Gedanken im Gepäck werde ich nun hochmotiviert meine Entdeckungsreise beginnen. Mit einer grünen Lampe in der Hand durch den Alltag meines Lebens.